Dr. Cornelia Hermann

Stress



Als negativen Stress bezeichnet man eine Erfahrung, die von einem so genannten Stressfaktor oder Stressor verursacht wird. Stressoren können emotionaler oder körperlicher Natur sein. Dazu gehören sowohl extreme Ereignisse wie der Tod eines Angehörigen, eine Scheidung oder Trennung, körperlicher oder emotionaler Missbrauch oder ein anderes Trauma.


Zu den weniger offensichtlichen Stressfaktoren gehören: zu wenig Schlaf, das Auslassen von Mahlzeiten, eine lange Arbeitszeit, übermäßige sportliche Betätigung, und die Angewohnheit für alle anderen zu sorgen, nur nicht für sich selbst. Manche Menschen sind sich der Tatsache bewusst, dass sie gestresst sind, sie bemerken die körperlichen Auswirkungen: Magenschmerzen, Kopfschmerzen oder Herzrasen und die emotionale Reizbarkeit, Müdigkeit und das Verlangen nach Süßem oder Salzigem.


Es sind tatsächlich viele Menschen an ein Leben mit Stress gewöhnt, so dass sie ihn nicht mehr wahrnehmen. Manche scheinen dabei zu Hochform aufzulaufen. Die spezifischen Unterschiede können beträchtlich sein, dennoch setzen alle Stressoren im Körper eine erstaunliche Kaskade von Ereignissen in Gang, die als Stressreaktion bezeichnet wird.


Stressbedingte Erkrankungen nehmen in der Gesundheitsversorgung einen immer größeren Stellenwert ein. Psychische Erkrankung zählen seit Jahren zu den häufigsten Gründen von Krankschreibungen und Berufsunfähigkeit von Arbeitnehmern. Dabei spielen stressbedingte Belastungen in Alltag, Familie und Beruf eine immer größere Rolle bei der Entstehung solcher Erkrankungen, die auch mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen assoziiert sein können. Die Stressantwort des Körpers wird vor allen über die HHN Achse, (Hypothalamus-Hypophyse Nebennierenrindenachse) reguliert und nimmt so Einfluss auf eine Vielzahl physiologischer Prozesse, aber auch geistige Leistungsfähigkeit, Emotionen oder Sexualfunktion sind betroffen.

Burn-out kann ebenfalls eine Folge von chronischem Stress sein. CFS, das chronisches Fatigue Syndrom, sieht im  Krankheitsbild ähnlich aus, unterscheidet sich jedoch in den Laborparametern. Die Ursachen des CFS können sehr unterschiedlich sein, z.B. nach malignen Erkrankungen mit entsprechenden Chemotherapien, Borreliose-Erkrankungen oder auch Umweltbelastungen.

 

Chronischer Stress ist daher unter anderem auch mit einer erhöhten Infektanfälligkeit sowie einen erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert. In der Praxis werden nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Stressmedizin entsprechende Laboruntersuchungen durchgeführt:
Cortisoltagesprofile, Neurotransmitter, HRV-Messungen, aber auch Darmflorauntersuchungen und andere relevante Laboruntersuchungen.

Die anschließende Beratung umfasst ein ganzheitliches Stressmanagement nach dem VARESE Prinzip.